FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag weiter nachgegeben. Am Vormittag kostet die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1074 US-Dollar und damit so wenig wie letztmalig vor zwei Wochen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1150 Dollar festgesetzt.

Der Euro wird belastet durch Aussagen aus den Reihen der EZB. Ratsmitglied Olli Rehn hatte sich am Donnerstag für eine deutliche Lockerung der Geldpolitik ausgesprochen. Die Notenbank solle auf ihrer nächsten Sitzung im September mit einem "wirksamen und umfassenden" Paket aufwarten, sagte der finnische Notenbankchef der US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal". Es sei besser, die Markterwartungen zu übertreffen als sie zu verfehlen.

Angesichts der konjunkturellen Eintrübung rechnen Fachleute zumindest mit einer Zinssenkung durch die EZB. Zur Entlastung der Banken, die bereits jetzt unter den niedrigen und teils negativen Zinsen sowie der flachen Zinsstruktur leiden, könnte die Notenbank einen Staffelzins einführen. Auch zusätzliche Anleihekäufe gelten als denkbar.

Am Nachmittag könnten einige Daten aus den USA für Bewegung sorgen. Veröffentlicht werden Zahlen vom Wohnungsmarkt und das Konsumklima der Uni Michigan./bgf/jkr/mis