FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwochvormittag über der Marke von 1,10 US-Dollar gehalten. Zuletzt kostete die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,1058 Dollar und damit kaum weniger am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas tiefer auf 1,1026 Dollar festgesetzt.

Zur Wochenmitte blickt die Finanzwelt in Richtung Washington. Dort entscheidet am Abend (MESZ) die amerikanische Notenbank Fed über ihren geldpolitischen Kurs. Fachleute rechnen mit der zweiten Zinssenkung in diesem Jahr. Ende Juli hatte die Zentralbank ihren Leitzins erstmals seit mehr als zehn Jahren reduziert und damit auf die zahlreichen wirtschaftlichen Risiken wie Handelsstreitigkeiten oder Brexit reagiert. Gerechnet wird mit einer Reduzierung um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 bis 2,0 Prozent. Derzeit liegt der Fed-Leitzins in einer Spanne zwischen 2,0 und 2,25 Prozent.

Die Auswirkungen auf die Währungsentwicklung dürften überschaubar sein. "Wir sehen das Aufwärtspotential für Euro-US-Dollar in der kurzen Frist weiter als begrenzt an. Denn eine Reduktion heute Abend ist zumindest weitgehend am Fed Funds-Futures Markt eingepreist", merkte Volkswirt Stefan Kipar von der BayernLB in einem Kommentar an.

Begleitet wird die Zinssitzung von vehementen Forderungen des US-Präsidenten Donald Trump nach starken Zinssenkungen. Unlängst hatte Trump sogar Reduzierungen auf oder unter die Nullmarke gefordert. Das Ansehen der US-Notenbank im Weißen Haus wird eine erneute kleine Zinssenkung daher wohl nicht sonderlich heben. Analyst Ralf Umlauf von der Helaba geht davon aus, "dass der twitternde Präsident weiterhin unzufrieden ist mit den 'Dummköpfen' rund um Fed-Chef Powell."/mf/bgf/fba