FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag etwas gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1435 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vortag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,1424 (Montag: 1,1467) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8754 (0,8721) Euro.

Das beherrschende Thema am Devisenmarkt ist die bevorstehende Abstimmung im britischen Parlament über das Austrittsabkommen mit der Europäischen Union am Abend. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die von Premierministerin Theresa May ausgehandelte Vereinbarung eine Mehrheit bekommt. Commerzbank-Analystin Esther Reichelt geht von einer "schmerzhaften Niederlage" für May aus. "Alles andere wäre eine große Überraschung, die das Pfund mit einer deutlichen Aufwertung honorieren würde." Die britische Währung war zuletzt gefallen und notierte bei einem Tagestief von 1,2806 US-Dollar.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe, sieht jedoch auch im Falle eines "Neins" der Parlamentarier alle Optionen offen. "Wir haben in der jüngeren Vergangenheit gelernt, dass in London Dinge häufig eine unverhoffte Eigendynamik bekommen oder, um es auf den Punkt zu bringen: Wege aus dem Chaos lassen sich nur schwer prognostizieren."

Am Vormittag wurde außerdem bekannt, dass die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes nach dem Boom der Vorjahre nur noch um 1,5 Prozent gewachsen war. Allerdings ist sie nach der Delle im Sommer zum Jahresende wieder auf den Wachstumskurs zurückgekehrt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89025 (0,89263) britische Pfund, 124,02 (123,93) japanische Yen und 1,1266 (1,1258) Schweizer Franken fest.Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1291,51 Dollar gehandelt. Das waren 21 Cent weniger als am Montag./elm/jkr/fba