FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag trotz schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland über die Marke von 1,14 US-Dollar gestiegen. Im Hoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,1402 Dollar, gegen Mittag lag sie nur wenig darunter. Sie kostete damit gut einen halben Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1341 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte im Wesentlichen von einem schwächeren US-Dollar. Marktteilnehmer erklärten dies unter anderem mit fallenden Renditen am amerikanischen Anleihemarkt. Sinkende Kapitalmarktzinsen gehen oft mit fallenden Wechselkursen einher, weil sie Anlagen in der jeweiligen Währung weniger lukrativ erscheinen lassen.

Schwache Stimmungsdaten aus der deutschen Wirtschaft belasteten den Euro allenfalls kurzzeitig etwas. Das Ifo-Geschäftsklima fiel im Dezember den vierten Monat in Folge. Bis auf das Baugewerbe trübte sich die Stimmung in allen betrachteten Wirtschaftsbereichen ein. "In diesem Jahr fällt die Bescherung für die deutsche Wirtschaft mager aus", kommentierte Ifo-Präsident Celemens Fuest. Die abermalige Eintrübung spiegelt die zuletzt abgekühlte deutsche Konjunktur wider.

Im weiteren Verlauf dürften vor allem amerikanische Konjunkturdaten Beachtung finden. Am Nachmittag werden Zahlen vom Immobilienmarkt veröffentlicht. Der Häusermarkt hatte sich zuletzt in einer überwiegend schwächeren Verfassung präsentiert. Fachleute begründen dies vor allem mit den deutlich gestiegenen Hypothekenzinsen. Dies ist eine Folge der Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed. Für ihre Zinssitzung am Mittwoch wird erwartet, dass sie eine weitere Anhebung durchführt./bgf/jsl/nas