FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag kaum auf etwas bessere Wirtschaftsdaten aus Deutschland reagiert. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0990 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0985 Dollar festgesetzt.

Am Devisenmarkt fielen die Kursbewegungen am Dienstagvormittag schwach aus. Analysten nahmen dennoch zur Kenntnis, dass neue Konjunkturdaten aus Deutschland die bestehenden Rezessionsängste etwas dämpften. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster wirtschaftlicher Frühindikator, stieg nach fünf Rückgängen in Folge wieder an. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach allerdings nur von einer Pause im Abschwung. Am Montag hatten sehr schwache Umfragedaten des Instituts Markit neue Konjunktursorgen hervorgerufen.

Unterdessen mehrt sich der Widerstand gegen einen wichtigen Teil des jüngsten EZB-Lockerungspakets. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau bezeichnete die neuen Wertpapierkäufe der Notenbank in Höhe von 20 Milliarden Euro je Monat als unnötig. Die beschlossene Zinssenkung und das neue Zinsversprechen allein seien bereits eine starke geldpolitische Kombination. Schon vor der Entscheidung der EZB hatte sich Villeroy de Galhau zurückhaltend geäußert, allerdings nicht so klar ablehnend wie jetzt. Der Kreis der Kritiker an den neuen Anleihekäufen wird damit immer größer.

Eine spannende Entscheidung steht am frühen Mittag dem britischen Pfund bevor. In Großbritannien entscheidet der Supreme Court, ob die von der britischen Regierung verkündete Zwangspause des Parlaments rechtens ist. Von der Entscheidung dürfte der Fortgang des Brexit-Prozesses abhängen./bgf/jkr/fba