FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch in einem schwankungsanfälligen Handel im Zuge neuer Brexit-Spekulationen mehrfach die Richtung geändert. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1030 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1007 Dollar festgelegt.

Zeitweise war die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1060 Dollar gestiegen. Zunächst konnte der Euro von einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg profitieren. Demnach ist die CDU-Fraktion im Bundestag bereit, über höhere Staatsausgaben nachzudenken, falls ein wirtschaftlicher Abschwung eine fiskalische Reaktion erfordere. Selbst über die "Schwarze Null", also den seit Jahren angestrebten leichten Haushaltsüberschuss, sei man dann bereit zu diskutieren. Bloomberg bezog sich auf eine mit der Sache vertraute Person.

Eine Berg- und Talfahrt zeigte sich sowohl beim Euro als auch beim britischen Pfund nach widersprüchliche Spekulationen zu den Brexit-Verhandlungen. Nach jüngsten Informationen von Bloomberg sind die Chancen auf eine Brexit-Vereinbarung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union eher gering. Die nordirische Partei DUP stelle sich gegen einen angepeilten Kompromiss, erfuhr die Agentur aus den Reihen der britischen Regierung.

Dagegen hatte EU-Unterhändler Michel Barnier zuletzt Fortschritte auf dem Weg zu einem Brexit-Kompromiss gesehen. Die Gespräche verliefen konstruktiv, doch seien noch erhebliche Probleme zu lösen, berichtete Barnier am Mittwoch in der Sitzung der EU-Kommission, wie EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos anschließend mitteilte. Die Unterhändler der EU und Großbritanniens versuchen, noch im Verlauf des Tages den Entwurf eines Austrittsvertrags fertig zu bekommen, der beim EU-Gipfel am Donnerstag oder Freitag gebilligt werden könnte./jkr/jsl/mis