NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach robusten Daten aus der deutschen Industrie zeitweise über die Marke von 1,17 US-Dollar gestiegen. Im New Yorker Handel verlor die Gemeinschaftswährung dann aber wieder etwas an Rückenwind und wurde zuletzt mit 1,1681 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1709 (Mittwoch: 1,1642) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8540 (0,8590) Euro.

Zunächst hatten Konjunkturdaten aus Deutschland für Auftrieb beim Euro gesorgt. In der größten Volkswirtschaft der Eurozone hatten die Industriebetriebe im Mai erstmals in diesem Jahr mehr Aufträge erhalten als im Vormonat. Der Chefvolkswirt der ING-Diba-Bank, Carsten Brzeski, sprach von einem Lebenszeichen für den deutschen Aufschwung. Ähnlich positiv äußerte sich Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank: "Vorausgesetzt der Handelsstreit eskaliert nicht weiter, wird das deutsche Wachstum im zweiten Halbjahr wieder etwas an Schwung gewinnen."

Als im Tagesverlauf auf den ersten Blick enttäuschende Anzeichen vom US-Jobmarkt veröffentlicht wurden, erreichte der Euro sein Tageshoch bei 1,1720 US-Dollar. Dann aber setzte sich am Markt die Meinung durch, dass die Vorgaben für den für Freitag erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht dennoch gut seien. Auch eine im Juni überraschend aufgehellte Stimmung unter den US-Dienstleistern verhalf dem Dollar zu einer Gegenbewegung.

Spätere Ereignisse wie etwa das von der Fed veröffentlichte Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung sowie eine Kreise-Meldung, wonach sich die Spitzen der großen Koalition in Deutschland auf das zuletzt umstrittene Asylpaket geeinigt haben, bewegten Euro und Dollar zuletzt nur noch wenig. Fazit der Fed-Veröffentlichung war, dass die US-Notenbanker weiter an der Politik der langsamen Zinserhöhungen festhalten wollen./tih/he