FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch nach den Kursverlusten vom Vortag stabilisiert. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0982 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0986 Dollar festgesetzt.

Devisenexperten der Commerzbank bezeichneten die Lage als wechselhaft. "Der Markt schwankt zwischen der Entscheidung, ob der Handelskrieg zwischen den USA und China gut oder schlecht für den Dollar ist", schrieb Expertin Thu Lan Nguyen in einer Studie der Bank. Dies erkläre die uneinheitliche Kursentwicklung der vergangenen Tage.

Da die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen gestiegen sei, gebe es zwei Sichtweisen, kommentierte die Commerzbank-Expertin. Die eine lege den Schwerpunkt auf den sinkenden Zinsvorteil der US-Währung, die andere betone den erhöhten Zinssenkungsspielraum, was die US-Wirtschaft vor einer Rezession bewahren könne. Dies spreche entweder für oder gegen den Dollar.

Eine Meldung über Kompromissbereitschaft Chinas im Handelsstreit mit den USA bewegte den Euro dagegen kaum. Die Chinesen sollen laut einer informierten Person weiterhin zu einem teilweisen Handelsabkommen mit den USA bereit sein, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Das Protokoll der US-Notenbanksitzung am Abend dürften Marktteilnehmer sorgfältig auf Signale für die weitere Zinspolitik abklopfen. Am Vorabend hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Rahmen einer Wirtschaftskonferenz die aktuelle Situation in den USA mit der Lage in den 1990er Jahren verglichen. Damals hatte die Fed die Zinsen dreimal gesenkt, um den Aufschwung der Wirtschaft zu stabilisieren. Beobachter werten die Aussagen Powells als Hinweis auf eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr./mf/jkr/jha/