FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag nur wenig bewegt. Am Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1380 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1370 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter sprechen von einem impulsarmen Handel. Es stehen nur wenige Konjunkturdaten von Bedeutung auf der Agenda, an denen sich die Anleger orientieren könnten. In der Eurozone dürften nur die monatliche Inflationszahlen auf Interesse stoßen, wobei es sich aber nur um eine zweite Schätzung handelt. In den USA gibt der Indikator der Universität Michigan Auskunft über die Stimmungslage der amerikanischen Verbraucher.

Trotz der jüngsten Drohung der US-Regierung, die Türkei mit neuen Sanktionen zu belegen, konnte sich die türkische Lira weiter stabilisieren. Es kam es zu keinen größeren Kursbewegungen. Für einen Euro wurden wie bereits am Vorabend etwa 6,63 Lira gezahlt.

"Obwohl sich die türkische Lira zuletzt wieder etwas erholt hat, ist die Krise in der Türkei nicht zu Ende", kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Bisher gebe es für die Finanzmärkte keinen Grund, Vertrauen in die Geldpolitik der Türkei zu fassen. Leuchtmann begründete die Einschätzung damit, dass das Vertrauen in die türkische Geldpolitik nach und nach zerstört worden sei. Obwohl die Notenbank ihr Inflationsziel ständig verfehlte habe, sei wenn überhaupt nur zögerlich reagiert worden.

Am Abend könnte es einen weiteren Impuls in der Lira-Krise geben. Die Investoren haben eine mögliche Ratingentscheidung der Bonitätswächter von Standard & Poor's zur Türkei im Blick. Es handelt sich um einen von zwei jährlichen Bewertungsterminen, die Ratingagenturen wahrnehmen können, aber nicht müssen./jkr/bgf/stk