FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch zwischenzeitliche Gewinne nicht ganz halten können. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1295 US-Dollar und damit etwas mehr als im asiatischen Handel. Zeitweise war der Euro bis auf 1,1324 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1301 (Dienstag: 1,1305) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8849 (0,8846) Euro.

Neue Konjunkturdaten aus China sorgten für gute Stimmung an den Finanzmärkten. Nicht nur war die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zum Jahresstart etwas stärker gewachsen als Analysten erwartet hatten. Zusätzliche Daten aus der Industrie, vom Einzelhandel und zu den Anlageinvestitionen waren zudem solide ausgefallen. Die weltweite Reservewährung US-Dollar wurde dadurch belastet, wohingegen der Euro etwas zulegen konnte.

Spürbaren Auftrieb erhielt die türkische Lira. Am Markt wurden die Gewinne damit begründet, dass die nationale Wahlbehörde den Kandidaten der oppositionellen CHP, Ekrem Imamoglu, vorerst zum Bürgermeister von Istanbul ernannte. Imamoglu hatte die Wahl in der türkischen Metropole knapp gewonnen, was von der AKP-Partei von Staatschef Erdogan aber angefochten wurde. Über den Einspruch ist noch nicht entschieden.

Offenbar wurde die vorläufige Berufung Imamoglus von einigen Marktteilnehmern als Hinweis auf eine mögliche Vorentscheidung gewertet. Der CHP-Kandidat gilt Beobachtern als denkbarer Herausforderer Erdogans, der selbst einmal Bürgermeister von Istanbul gewesen ist.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86593 (0,86390) britische Pfund, 126,51 (126,59) japanische Yen und 1,1400 (1,1371) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1274 Dollar gehandelt. Das waren rund zwei Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/he