FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag an seine Verluste der vergangenen Handelstage angeknüpft. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1608 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit zwei Wochen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1696 Dollar festgesetzt.

Ursache der Kursverluste war eine breitangelegte Dollar-Stärke, die den Euro im Gegenzug unter Druck setzte. Die US-Währung profitierte zum einen von der Aussicht auf weitere Zinsanhebungen durch die amerikanische Notenbank Fed. Die Währungshüter hatten in ihrer Zinsentscheidung am Mittwochabend klar gemacht, dass der Zinserhöhungskurs fortgesetzt wird. Am Markt wird mit dem nächsten Zinsschritt der Fed auf der kommenden Notenbanksitzung im September gerechnet.

Zum anderen verwiesen Marktbeobachter auf die erhöhte Unsicherheit an den Finanzmärkten. Nachdem die USA China noch höhere Zölle auf noch mehr Waren angedroht hatten, stellte China klar, dass es bereit sei zurückzuschlagen. Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt droht damit weiter zu eskalieren. Unter den großen Währungen konnte einzig der japanische Yen gegenüber dem Dollar zulegen. Der Yen gilt als sicherer Anlagehafen.

Im weiteren Handelsverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit auf die britische Notenbank. Es wird erwartet, dass die Bank of England ihren Leitzins um weitere 0,25 Punkte auf 0,75 Prozent anhebt. Ausgemacht ist ein solcher Schritt aber nicht. Analysten verweisen auf die großen wirtschaftlichen Risiken wegen der stockenden Verhandlungen über den EU-Austritt des Landes. Zudem hat sich das Wachstum in Großbritannien zuletzt etwas verlangsamt. Außerdem wäre es nicht das erste Mal, dass die Bank of England die Finanzmärkte auf dem falschen Fuß erwischt./bgf/jsl/tos