FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag spürbar nachgegeben. Händler nannten Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi als Grund. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1335 US-Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1371 (Mittwoch: 1,1346) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8794 (0,8814) Euro.

Positive Nachrichten aus Italien gaben dem Euro zunächst Auftrieb. Die italienische Regierung bewegte sich im Haushaltsstreit etwas auf die EU-Kommission zu. Die für 2019 vorgeschlagene Neuverschuldung von gut zwei Prozent geht der EU-Kommission aber nicht weit genug. Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici sprach lediglich von einem Schritt in die richtige Richtung. Man sei aber noch nicht am Ziel.

Für Belastung sorgte am Nachmittag EZB-Chef Draghi. Nach der Zinssitzung der Notenbank zeigte sich Draghi vor der Presse etwas weniger zuversichtlich für die Konjunktur im Euroraum. Dies spricht für eine anhaltend lockere Geldpolitik mit rekordniedrigen Zinsen. Zwar will die EZB ab 2019 kein zusätzliches Geld mehr in die Hand nehmen, um mit Wertpapierkäufen die Wirtschaft zu stützen. Fällig werdende Wertpapiere sollen aber ersetzt werden, so dass die geldpolitische Stützung der Notenbank hoch bleibt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89848 (0,90135) britische Pfund, 129,06 (128,67) japanische Yen und 1,1287 (1,1286) Schweizer Franken fest./bgf/jsl/fba