FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0850 US-Dollar gehandelt, nachdem sie in der vergangenen Nacht an der Marke von 1,09 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0885 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter verwiesen als Begründung für den schwächeren Euro auf den Streit über das milliardenschwere Corona-Krisenpaket der Europäischen Union. Die EU-Finanzminister hatten vorerst kein Ergebnis vorgelegt, sondern sich auf Donnerstag vertagt. Die schwierigste Hürde war nach Angaben von Teilnehmern der Streit über eine mögliche gemeinsame Schuldenaufnahme. Frankreich, Italien, Spanien und andere beharrten nach diesen Angaben in der Sitzung darauf, solche gemeinsamen europäischen Schuldtitel zumindest für Wiederaufbauprogramme nach der Pandemie ins Auge zu fassen. Deutschland, die Niederlande und andere hätten dies weiter abgelehnt, hieß es.

Mit den Abgaben ist für den Euro technisch aber noch nicht viel verloren. "Letztlich ist im Hinblick auf die Kursentwicklung zu konstatieren, dass das Tief bei 1,0775 nicht nachhaltig unterschritten wurde und zusammen mit dem jüngsten Impulstief bei 1,0766 eine gute Unterstützung bietet.", schrieb Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba in einem Kommentar.

Zu den Verlieren am Devisenmarkt zählte auch der australische Dollar. Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat den Ausblick für das Kreditrating des Landes auf "negativ" gesenkt. Australien verfügt zwar bei S&P über das Spitzenrating "AAA". Mit dem gesenkten Ausblick ist aber eine Abstufung in den kommenden Monaten möglich./mf/bgf/mis