FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch mit leichten Verlusten auf den Streit über eine gemeinsame Antwort der Europäischen Union (EU) auf die Corona-Krise reagiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0880 US-Dollar und damit etwas weniger als im frühen Handel. Zeitweise hatte der Euro jedoch einen halben Cent weniger gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0871 (Dienstag: 1,0885) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9199 (0,9187) Euro.

Marktbeobachter begründeten den etwas schwächeren Euro mit der Uneinigkeit über das milliardenschwere Corona-Krisenpaket der EU. Die Finanzminister hatten am Mittwoch kein Ergebnis vorgelegt und sich auf Donnerstag vertagt. Die schwierigste Hürde war nach Angaben von Teilnehmern der Streit über eine gemeinsame Schuldenaufnahme. Italien und Frankreich plädieren für gemeinsam aufgelegte Anleihen, sogenannte Eurobonds. Deutschland und die Niederlande lehnen diese ab.

Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihr Protokoll zur Notsitzung von Mitte März. Als Reaktion auf die Corona-Krise hatte die Fed ihren Leitzins auf fast null Prozent verringert und ein neues umfangreiches Wertpapierkaufprogramm aufgelegt. Seither hat sie weitere Maßnahmen ergriffen, darunter spezielle Kreditlinien zur Stützung von Unternehmen und Verbrauchern. Analysten werden das Protokoll auf geldpolitische Hinweise untersuchen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87948 (0,88093) britische Pfund, 118,36 (118,55) japanische Yen und 1,0557 (1,0582) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1649 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/jha/