FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag durch enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone belastet worden. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1245 US-Dollar und damit gut einen halben Cent weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1250 (Mittwoch: 1,1301) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8889 (0,8849) Euro.

Neue Konjunkturdaten dämpften die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung im Euroraum. Die Unternehmensstimmung, gemessen an dem vom Markit-Institut erhobenen Einkaufsmanagerindex, hatte sich erneut eingetrübt. Bankanalysten bewerteten die Entwicklung zwiespältig: Die Volkswirte von der Commerzbank gehen einerseits davon aus, dass sich die Wirtschaft des Währungsraums in der ersten Jahreshälfte schwach entwickeln wird. Für das zweite Halbjahr erwarten sie jedoch eine Erholung.

Unter deutlichem Druck stand die türkische Lira. Am Markt wurde auf einen Bericht der britischen Zeitung "Financial Times" verwiesen, wonach die türkische Zentralbank ihre rückläufigen Fremdwährungsreserven seit Anfang April in größerem Umfang durch kurzfristige Devisengeschäfte ausgeglichen habe. Abzüglich dieser sogenannten Swaps lägen die Devisenreserven des Landes deutlich niedriger als die offiziell ausgewiesenen Reserven. Im Fall einer neuerlichen Währungskrise könnten sich fehlende Devisenreserven als Problem erweisen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86470 (0,86593) britische Pfund, 125,86 (126,51) japanische Yen und 1,1383 (1,1400) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1276 Dollar gehandelt. Das waren etwa zwei Dollar weniger als am Vortag./bgf/jsl/he