FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch durch einen steigenden US-Dollar unter Druck gesetzt worden. Zeitweise fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1594 US-Dollar, konnte sich bis zum späten Nachmittag aber bei 1,1605 Dollar stabilisieren. Das war knapp ein halber Cent weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1616 (Dienstag: 1,1672) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8609 (0,8568) Euro.

War der Handel am Devisenmarkt vormittags noch durch Sicherheitsstreben geprägt gewesen, kam im Nachmittagshandel Beruhigung auf. Auslöser war die Nachricht, dass die US-Regierung - anders als zunächst gedacht - nicht in besonders scharfer Form gegen chinesische Investitionen in den USA vorgehen will. "Sichere Anlagehäfen wie der japanische Yen, die zuvor angesteuert wurden, sind deshalb unter Druck geraten - und davon hat der Dollar profitiert", sagte Esther Reichelt, Devisenexpertin der Commerzbank.

Der von den USA ausgehende Handelskonflikt, insbesondere mit China, ist zurzeit der dominierende Faktor an den Finanzmärkten. Konjunkturdaten treten deshalb eher in den Hintergrund. Analysten nahmen dennoch Zahlen zur Investitionsneigung amerikanischer Unternehmen unter die Lupe. Obwohl die Daten eher schwach ausfielen, geht das Analysehaus Capital Economics von einer gesamtwirtschaftlichen Wachstumsbeschleunigung im zweiten Quartal aus. Der Grund: Der private Konsum dürfte stärker wachsen und damit einmal mehr die Kohlen aus dem Feuer holen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88173 (0,88160) britische Pfund, 128,08 (127,95) japanische Yen und 1,1536 (1,1543) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1254,60 (1260,30) Dollar festgelegt./bgf/jsl/he