FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag mit Verlusten auf die Aussicht einer noch lockereren Geldpolitik im Währungsraum reagiert. Nach Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi fiel die Gemeinschaftswährung um rund einen halben Cent bis auf 1,1188 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch auf 1,1234 Dollar festgesetzt.

Die EZB steuert auf eine noch lockerere Geldpolitik zu. Sollte sich der Wirtschaftsausblick nicht bessern, sei eine zusätzliche Lockerung notwendig, sagte Draghi am Dienstag auf der EZB-Notenbankkonferenz im portugiesischen Sintra. Zusätzliche Zinssenkungen und weitere Anleihekäufe seien denkbar, sie gehörten zum Instrumentenkasten der EZB. Draghi hatte die Konferenz schon in der Vergangenheit mehrfach für wegweisende Ankündigungen genutzt.

Im weiteren Verlauf dürften die Anleger auch den Konjunkturindikator des Mannheimer ZEW-Instituts im Blick haben. Angesichts hoher politischer Risiken wie den zahlreichen Handelsstreitigkeiten wird mit einer moderaten Eintrübung gerechnet.

In den USA beginnt die zweitägige Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed. Resultate werden für Mittwochabend erwartet. Die Erwartungen sind hoch: Wegen der schwächeren Weltkonjunktur und politischer Risiken wird an den Finanzmärkten auf mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr spekuliert. Auch für die Eurozone wird an den Märkten im Dezember eine Senkung erwartet./bgf/jkr/jha/