FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag mit kurzzeitigen Schwankungen auf Nachrichten zur europäischen Geldpolitik reagiert. Im Vormittagshandel fiel die Gemeinschaftswährung zunächst unter die Marke von 1,13 US-Dollar. Gegen Mittag lag sie dann wieder knapp darüber. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1313 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zeitweise durch einen Medienbericht, wonach ein Teil der Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) an einer baldigen konjunkturellen Erholung zweifelt. Entlastung kam dagegen von einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach stehen zahlreiche EZB-Notenbanker einem gestaffelten Negativzins skeptisch gegenüber. Ein solcher Schritt würde die Belastung der Banken durch den Negativzins verringern und der EZB geldpolitischen Spielraum verschaffen.

Konjunkturdaten aus Deutschland bewegten den Euro dagegen kaum. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts hellten sich im April den sechsten Monat in Folge auf. Bankanalysten deuteten die Entwicklung zumeist als Hoffnungsschimmer für eine konjunkturelle Aufhellung in Deutschland. Zuletzt waren insbesondere Zahlen aus der deutschen Industrie schwach ausgefallen, was Konjunkturängste ausgelöst hatte.

Im Nachmittagshandel stehen Produktionsdaten aus der US-Industrie auf dem Programm. Außerdem wird der NAHB-Wohnungsmarktindex veröffentlicht./bgf/jsl/jha/