FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch weiter unter Druck geraten. Er knüpfte an die Verluste vom Vortag an und fiel am Nachmittag auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 bei 1,1301 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1321 (Dienstag: 1,1406) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8833 (0,8770) Euro.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern wird der Euro weiter durch die Währungskrise in der Türkei sowie den starken Dollar belastet. Zwar konnte sich die türkische Lira zuletzt weiter erholen. Trotz dieser jüngsten Stabilisierung sind die Verluste zu den großen Währungen aber nach wie vor drastisch.

Fachleute sehen die Lira-Krise noch nicht ausgestanden. "Die Trendwende an den weltweiten Märkten verschaffte der Lira momentan eine gewisse Verschnaufpause", meint Tatha Ghose, Experte bei der Commerzbank. "Das zugrunde liegende Problem, das den politischen Streit beinhaltet, muss jedoch erst noch beigelegt werden."

Der Dollar bekam unterdessen Auftrieb durch vorrangig robuste Konjunkturdaten aus den USA. Die Produktivität stieg im zweiten Quartal stärker als erwartet, der Einzelhandel konnte im Juli einen überraschend hohen Umsatz machen und die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im August entgegen den Erwartungen aufgehellt. Dass die Gesamtproduktion der Industrie im Juli etwas weniger als erwartet zulegte, konnte dem Dollar vor diesem Hintergrund nichts anhaben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8913 (0,8930) britische Pfund, 125,67 (126,42) japanische Yen und 1,1289 (1,1298) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1182,00 (1197,00) Dollar festgesetzt./tos/jkr/jha/