FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nach starken Vortagesverlusten zu einer leichten Kurserholung angesetzt. Im Mittagshandel stieg die Gemeinschaftswährung wieder knapp über die Marke von 1,15 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro zunächst an die Verluste zur Wochenmittag angeknüpft und war bis auf 1,1464 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1548 Dollar festgesetzt.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, die im Vormittagshandel eingesetzt hatte. Zuvor war der Euro durch eine breitangelegte Dollar-Stärke belastet worden. Die amerikanische Währung profitierte von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten und steigenden Renditen am Markt für US-Staatsanleihen. Nach Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zur möglichen US-Leitzinsentwicklung war die Rendite für zehnjährige US-Anleihen erstmals seit 2011 über 3,2 Prozent gestiegen.

Powell hatte in einer Rede am späten Mittwochabend auf die Stärke des konjunkturellen Aufschwungs in den USA verwiesen und in Aussicht gestellt, dass die Leitzinsen über das sogenannte neutrale Niveau hinaus steigen könnten. Unter dem "neutrale Zins" versteht man ein Zinsniveau, dass die Wirtschaft weder bremst noch anschiebt. Die Fed veranschlagt das neutrale Zinsniveau gegenwärtig bei etwa drei Prozent.

Aus der Eurozone wurden im Tagesverlauf keine Konjunkturdaten veröffentlicht, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Erst am Nachmittag stehen neue Wirtschaftsdaten aus den USA auf dem Programm, die für neue Impulse sorgen dürften. Beachtet werden vor allem Daten zum Auftragseingang in der amerikanischen Industrie./jkr/bgf/jha/