FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag von der zu Wochenbeginn wieder sehr ausgeprägten Flucht in Sicherheit profitiert. Nachdem die neuen Notfallmaßnahmen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise die Marktteilnehmer nicht beruhigen konnten, stieg der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future um 0,32 Prozent auf 173,96 Punkte. Die Rendite der zehnjährige Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf minus 0,58 Prozent.

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hatte die US-Zentralbank (Fed) den Leitzins am Vorabend überraschend um einen ganzen Prozentpunkt auf fast Null Prozent verringert. Zudem will die Fed die Wirtschaft mit einem 700 Milliarden Dollar schweren Anleihekaufprogramm ankurbeln und Banken vorübergehend Notfallkredite gewähren, wie sie es bereits nach der großen Finanzkrise 2008 getan hatte. Auch andere Notenbanken handelten: Am Morgen kündigte die japanische Notenbank den Kauf weiterer Wertpapiere an. In Hongkong und Südkorea reagierten die Notenbanken mit Leitzinssenkungen.

"Die US-Notenbank trägt mit ihren Maßnahmen nicht zur Beruhigung bei", schrieb Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Nur wenige Tage vor der regulären Zinsentscheidung solch einen deutlichen Schritt zu vollziehen, lasse auf Stress schließen.

Gemieden wurden in Europa hingegen Anleihen wirtschaftlich schwächerer Staaten. So mussten die Papiere aus Italien, Spanien und Portugal massive Einbußen hinnehmen, während die Renditen im Gegenzug jeweils deutlich zulegten./la/jkr/jha/