FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag zwischenzeitliche Kursgewinne sowohl zum US-Dollar als auch zum Schweizer Franken wieder verloren. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1585 US-Dollar gehandelt und damit auf dem Niveau vom Vorabend. Zwischenzeitlich war der Kurs bis auf 1,1644 Dollar geklettert.

Auch zum Schweizer Franken brach der Euro einen Erholungsversuch, der das EUR/CHF-Währungspaar am Morgen nahe an die Marke von 1,1350 Franken geführt hatte, wieder ab. Der Kurs rutschte in der Folge unter die 1,13er-Schwelle ab und liegt nur noch bei 1,1284 CHF. Damit könne die Schweizer Währung das seit Mitte Juli anhaltende Bewertungshoch aufrechterhalten, so ein Händler. Der Dollar kostet 0,9740 Franken nach Kursen von bis zu 0,9755 Franken im frühen Geschäft.

Zunächst hatten laut Händlern eine breitangelegte Dollar-Schwäche sowie positive Signale zum Brexit-Prozess und zum italienischen Staatshaushalt dem Euro Auftrieb gegeben. Die Effekte verpufften aber, was auf Hinweise auf eine weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China zurückgeführt wurde. Laut einem Medienbericht will China die Welthandelsorganisation WTO um Erlaubnis bitten, Handelssanktionen gegen die USA einzuführen.

In diesem Umfeld konnten auch überraschend gute Konjunkturerwartungen dem Euro keinen Auftrieb geben. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Konjunkturindikator ist trotz der Währungskrisen in wichtigen Schwellenländern und enttäuschender Daten aus der deutschen Industrie überraschend stark gestiegen.

Die "erheblichen Befürchtungen" der befragten Finanzexperten hinsichtlich der Konjunkturentwicklung hätten sich wieder etwas beruhigt, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Seiner Einschätzung nach ist dies auch auf das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko zurückzuführen.

Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1189,85 (1196,60) Dollar festgesetzt.

tos/jsl/men/mk