Frankreich ist vor Ausbruch der Corona-Pandemie erstmals zum attraktivsten Investitionsstandort in Europa aufgestiegen.

Die Zahl der Projekte nahm 2019 um 17 Prozent auf 1197 zu, hieß es in einer am Donnerstag vorgelegten Studie der Wirtschaftsberatung EY. Trotz der Brexit-Verunsicherung belegte Großbritannien mit einem Plus von fünf Prozent auf 1109 Investitionen den zweiten Platz - noch vor Deutschland. Hier stagnierte die Zahl der ausländischen Direktinvestitionen mit 971 in etwa auf dem Niveau von 2018.

Dies ist den Angaben zufolge vor allem auf die Zurückhaltung von US-Konzernen zurückzuführen. Deren angekündigte Vorhaben gingen auf 193 zurück - ein Minus von zwölf Prozent. Dennoch blieben US-Firmen die mit Abstand wichtigsten Investoren in Deutschland. Deutlich gestiegen ist das Engagement chinesischer Firmen in Deutschland: Hier gab es ein Plus von 27 Prozent auf 84. Die Ankündigungen türkischer Unternehmen haben sich auf 77 sogar mehr als verdoppelt.

In diesem Jahr dürften die Investitionen wegen der Virus-Folgen deutlich zurückgehen. "Die Corona-Krise führt weltweit aufseiten der Unternehmen zu massiven Sparmaßnahmen. Investitionen werden auf ein Minimum reduziert", sagte Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland. "Jetzt geht es bei vielen Unternehmen in erster Linie darum, Liquidität im Unternehmen zu halten, zumal unklar ist, wie stark und nachhaltig der Konjunktureinbruch ausfällt und wie sich Absatzmärkte mittelfristig entwickeln werden."