"Wir sind dafür, dass RWE die Mehrheit an Innogy behält", sagte der Geschäftsführer des Verbandes kommunaler RWE-Aktionäre (VKA), Ernst Gerlach, der Nachrichtenagentur Reuters. "Innogy ist für RWE ein wichtiger Ertragsbringer." Auch für ein Teilpaket müsse erst einmal ein Investment gefunden werden, das mehr einbringe. RWE hält noch 77 Prozent an der Tochter.

Die Kommunen, darunter Städte wie Essen und Dortmund, sind der größte Einzelaktionär von RWE. Zusammen halten sie rund 23 Prozent der Anteile. Sie haben zudem mehrere Vertreter im Aufsichtsrat. RWE-Chef Rolf Martin Schmitz hat einen Verkauf weiterer Innogy-Anteile nicht ausgeschlossen. Innogy sei eine reine Finanzbeteiligung. Daher könne es sinnvoll sein, das "Klumpenrisiko" zu verringern und mit Innogy nicht alles auf eine Karte zu setzen. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Medienberichte gegeben, wonach RWE sein Innogy-Paket gegen eine Minderheitsbeteiligung an einem ausländischen Versorger eintauschen könnte. Ein Interesse wurde unter anderem dem französischen Versorger Engie, der italienischen Enel oder Iberdrola aus Spanien nachgesagt. Darüber hinaus wurde die australische Bank Macquarie als Interessent für einzelne Geschäfte wie die Netze ins Spiel gebracht.

"Eine Minderheitsbeteiligung im Ausland würden wir sehr kritisch prüfen", sagte Gerlach. "RWE hat mit Beteiligungen im Ausland nicht immer Erfolg gehabt." Der Konzern hatte sich vor einigen Jahren mit Wassergeschäften in den USA und Großbritannien verhoben. In Großbritannien kämpft auch Innogy mit Problemen. Im Strom- und Gasvertrieb hatte das Unternehmen nach einem Kundenschwund und Abrechnungsproblemen hohe Abschreibungen vornehmen müssen und rote Zahlen geschrieben. Innogy will das Vertriebsgeschäft auf der Insel in ein Joint Venture mit SSE einbringen. Innogy legt am Montag seine Bilanz für 2017 vor, RWE am Dienstag.

Unternehmen in diesem Artikel : Engie, Enel, Iberdrola, RWE, innogy SE