HALLE (dpa-AFX) - Mehr als 60 Prozent der im Braunkohlebergbau Beschäftigten werden bei einem Kohleausstieg ab 2030 bereits im Ruhestand sein. Das geht aus Beschäftigungsdaten hervor, wie die Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen am Dienstag unter Berufung auf eine Studie des Umweltbundesamtes mitteilte. "Jetzt könnte man glauben, das ist ja dann alles kein Problem", sagte Kay Senius, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion.

Es sei trotzdem ein Problem, weil unter anderem in der Kohleindustrie ein hoher Lohn gezahlt werde und energieintensive Industrien von Kohlestrom abhängig seien. Derzeit liege der Industrielohn der Kohle zudem bei rund 3 700 Euro, was im Vergleich zum Median-Lohn über 1000 Euro mehr sei. "Wenn das nicht kompensiert werden würde, dann würde sich die Wirtschaftsleistung von Sachsen-Anhalt noch mal deutlich nach unten entwickeln", sagte Senius. Zudem informierte die Regionaldirektion am Mittwoch über Auswirkungen der Digitalisierung und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen und Städten von Sachsen-Anhalt./mjm/DP/eas