BERLIN (dpa-AFX) - Das Bewerberduo für den SPD-Vorsitz, Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, will große Stromautobahnen verstaatlichen, um Probleme beim Leitungsbau zu überwinden. "Wir wollen regionale private Gebietsmonopole bei den Übertragungsnetzgesellschaften in eine von Bund und Ländern gemeinsam kontrollierte Deutsche Netzgesellschaft überführen", schreiben der frühere NRW-Finanzminister und die Bundestagsabgeordnete in einem Klimaschutzkonzept, über das die Funke-Mediengruppe (Freitag) berichtete. So könne der notwendige Netzausbau besser vorangetrieben und der erwirtschaftete Gewinn verstärkt in die Energiewende investiert werden.

Der Aufbau einer Deutschen Netz AG wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Derzeit wird das überregionale Stromnetz in Deutschland von den Netzkonzernen Tennet, Amprion, 50 Hertz und TransnetBW betrieben. Der geplante Ausbau der Stromautobahnen, die vor allem Windstrom von den Küsten in die Industriezentren im Südwesten bringen sollen, stößt auf Widerstand von Anwohnern und Naturschützern. Esken und Walter-Borjans gelten im Rennen um den SPD-Vorsitz als aussichtsreiche Rivalen von Finanzminister Olaf Scholz und seiner Mit-Bewerberin Klara Geywitz./tam/DP/zb