Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebitda) von RWE Stand alone, ohne operative Beiträge der früheren Tochter Innogy, sei in den ersten neun Monaten auf 1,5 Milliarden Euro geklettert - 200 Millionen mehr als vor Jahresfrist, teilte der Versorger am Donnerstag mit. Die Zuwächse seien vor allem dem schwankenden Energiehandel zu verdanken. Im laufenden Geschäftsjahr werde RWE aber auch von der Wiederaufnahme des britischen Kapazitätsmarktes profitieren. Daher rechne der Versorger im Gesamtjahr mit einem bereinigten Ebitda von 1,8 bis 2,1 Milliarden Euro. Bislang hatte der Konzern 1,4 bis 1,7 Milliarden in Aussicht gestellt.

Der noch vor wenigen Jahren wankende Energieriese bestätigte sein Dividendenziel für 2019 von 80 Cent je Aktie. "Wir haben eine finanzielle Basis, die wieder Wachstum ermöglicht – gerade im Geschäft mit Erneuerbaren Energien, wo wir über eine hervorragende Perspektive verfügen. Das sind gute Gründe, die anstehenden Aufgaben mit großem Optimismus anzugehen", sagte Finanzchef Markus Krebber. RWE hatte mit dem Rivalen E.ON Innogy zerschlagen und setzt statt auf Atom und Kohle künftig vor allem auf Erneuerbare Energien. Von den kürzlich übernommenen E.ON-Aktivitäten erwartet der Konzern bis zum Jahresende ein bereinigtes Ebitda von 200 bis 300 Millionen Euro.

HANDELSGESCHÄFT VERDREIFACHT GEWINN

Die Zuwächse in den ersten neun Monaten waren vom Handelsgeschäft getrieben, das seinen operativen Gewinn auf 545 Millionen Euro verdreifachte. Im europäischen Erzeugungsgeschäft schrumpfte der operative Gewinn um rund 100 Millionen Euro auf 130 Millionen Euro. Nachdem die EU-Kommission den britischen Kapazitätsmarkt genehmigt hat, soll sich das Blatt aber deutlich wenden. Der Konzern rechnet für 2018 und 2019 mit einer Nachzahlung in Höhe von insgesamt 230 Millionen Euro. Im Gesamtjahr rechne RWE in der Erzeugungssparte mit einem Ergebnis von 450 bis 550 Millionen Euro, nachdem er bislang 250 bis 350 Millionen Euro angepeilt hatte.