WARSCHAU (dpa-AFX) - Nach einem aufsehenerregenden Anti-Kohle-Protest sind in Polen mehr als 40 Greenpeace-Aktivisten vorübergehend festgenommen worden. Dies teilte am Dienstag die Polizei in Warschau mit. Die Klimaschützer hatten die Parteisitze der Regierungspartei PiS sowie der größten Oppositionspartei PO in der polnischen Hauptstadt mit riesigen schwarzen Protestplakaten verhängt. "Polen ohne Kohle 2030" stand auf den Transparenten, mit denen die Aktivisten Polens Politiker zum Klimaschutz aufforderten.

Polens Regierung steht wegen zahlreicher Umweltsünden bei Aktivisten in der Kritik. Trotz schädlicher Auswirkungen für Umwelt und Klima halten die Nationalkonservativen beispielsweise an Kohle als Hauptenergielieferanten fest. Derzeit werden daraus etwa 80 Prozent des Stroms in Polen erzeugt.

Nach Angaben der Warschauer Polizei drohten den Klimaaktivisten, die nach wenigen Stunden wieder freigelassen werden sollten, unter anderem wegen Hausfriedensbruchs Geldstrafen sowie Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr. Der Organisation Greenpeace in Polen zufolge beteiligten sich an der friedlichen Protestaktion Umweltschützer aus zwölf Ländern, darunter auch aus Deutschland./nat/DP/fba