"Wir können bestätigen, dass Katherina Reiche die Leitung einer der größten und wichtigsten operativen Einheiten bei E.ON übernehmen wird", erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Details nannte der Versorger nicht. Aus Branchenkreisen verlautete, die derzeitige Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) übernehme nach der Zerschlagung der RWE-Tochter Innogy die Leitung der Netzsparte - des größten Gewinnbringers von E.ON. Dies hatte die "WirtschaftsWoche" am Mittwoch zuerst berichtet. Der VKU wollte sich zu "Personalspekulationen" nicht äußern. Reiche selbst reagierte auf schriftliche Anfrage zunächst nicht.

Die 46-Jährige Brandenburgerin war von 1998 bis 2015 Mitglied des Deutschen Bundestages, ehe sie zum VKU wechselte. Sie war von Juni 2018 bis Januar 2019 Mitglied der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission an, die sich für einen Ausstieg aus dieser Art der Verstromung bis 2038 ausgesprochen hat. E.ON will das Netzgeschäft mit der Übernahme von Innogy weiter ausbauen. Schon jetzt ist der Betrieb der Strom- und Gasnetze mit einem operativen Gewinn (Ebit) von zuletzt gut 1,8 Milliarden Euro die Ertragsperle des Konzerns. Bei Innogy ist für das Netzgeschäft mit Hildegard Müller derzeit eine weitere frühere CDU-Politikerin verantwortlich.