ESSEN (dpa-AFX) - Trotz der steigenden Ökostromerzeugung hat es im ersten Halbjahr 2018 weniger Noteingriffe zur Stabilisierung der Stromnetze in Deutschland gegeben. Die vier Übertragungsnetzbetreiber melden für Januar bis Juni zurückgehende Zahlen. "Unsere Fortschritte beim Netzausbau tragen Früchte", sagte Tennet-Vorstandsmitglied Lex Hartman der Deutschen Presse-Agentur.

Im Netzgebiet von Tennet, das von Schleswig-Holstein bis in den Süden Bayerns reicht, musste die Leistung von konventionellen Kraftwerken im Umfang von 3600 Gigawattstunden gedrosselt oder erhöht werden, um Engpässe auszugleichen. Im Vorjahreszeitraum waren es mit 6000 Gigawattstunden deutlich mehr. Die Einspeisung von Ökostrom kann je nach Wetter stark schwanken, etwa wenn Windräder weniger Energie liefern, als erhofft.

Beim Netzbetreiber 50Hertz, der für das Übertragungsnetz in den ostdeutschen Bundesländern sowie in Hamburg zuständig ist, haben sich die Noteingriffe mehr als halbiert. Auch Amprion in Dortmund und TransnetBW in Stuttgart berichteten von Rückgängen. Bezahlen müssen die Noteingriffe die Verbraucher über den Strompreis. Im Jahr 2017 waren dafür die Rekordkosten von 1,4 Milliarden Euro angefallen, davon knapp eine Milliarde Euro bei Tennet./hff/DP/zb