BERLIN (awp international) - Trotz Rekordwerten bei der Ökostrom-Erzeugung in Deutschland haben Branchenverbände mehr Anstrengungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien gefordert. Das aktuelle Tempo des Zubaus werde nicht ausreichen, um das Ziel eines Anteils von 65 Prozent der Erneuerbaren bis 2030 zu schaffen, erklärten das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag in Berlin.

Einer ersten Schätzung zufolge werden 2018 die erneuerbaren Energien voraussichtlich gut 38 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs in Deutschland decken. Dies sei ein Anstieg um 2 Prozentpunkte gegenüber 2017. Zu diesem Ergebnis kamen auch Berechnungen des Versorgers Eon . Rund die Hälfte des Ökostroms sei wiederum von Windkraftanlagen an Land und auf See erzeugt worden.

ZSW und BDEW wollen zügig Sonderausschreibungen für Windkraftanlagen vor den Küsten, hier werde Potenzial verschenkt. Zudem brauche die Branche Planungs- und Investitionssicherheit für die Windkraft an Land. Besonders wichtig sei auch eine richtige Weichenstellung für die Sektoren Wärme und Verkehr. Speziell im Verkehr seien nach fünfzehn Jahren Stillstand messbare Erfolge bei der Senkung der Emissionen des Treibhausgases CO2 erforderlich./hoe/DP/jha