FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Dürr haben am Donnerstag nach Eckdaten zum vergangenen Jahr deutlich angezogen. Analysten fanden für die Geschäftsentwicklung des Maschinen- und Anlagenbauers lobende Worte, fokussierten sich aber fast alle auf das Schlussquartal. Auch die Ziele für 2019 stießen auf ein überwiegend positives Echo. Nach dem schwierigen Vorjahr peilt Dürr wieder eine deutlich steigende Umsatzrendite an.

Nach einem freundlichen Start kletterten die Dürr-Titel bis auf 36,20 Euro, womit sie den höchsten Stand seit Ende Januar erreichten. Zuletzt behaupteten sie ein Plus von knapp viereinhalb Prozent auf 34,88 Euro und damit einen der vorderen Plätze im MDax, dem Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen. Bereits am Vortag hatten sie sich nach einer mehrtägigen Verlustserie stabilisieren können.

Wegen des Margenpotenzials in den kommenden Jahren hält Peter Rothenaicher von der Baader Bank die Aktie für unterbewertet. Sie biete zudem eine attraktive Dividendenrendite von rund 3,3 Prozent.

Dürr habe 2018 sowohl mit dem Auftragseingang als auch mit dem Umsatzanstieg um 4,2 Prozent auf 3,87 Milliarden Euro die eigenen Ziele erreicht und die Erwartungen am Markt knapp übertroffen, lobte der Baader-Experte. Dazu liege die bereinigte operative Ergebnismarge (Ebit) mit 7,1 Prozent im oberen Bereich der Unternehmens-Zielspanne.

Die anderen Analysten nahmen die Geschäftsentwicklung im Schlussquartal in den Blick. Ingo Schachel von der Commerzbank sah diese durch die Bank ein wenig über den Erwartungen, während Goldman-Experte Jack O'Brien insgesamt robuste Zahlen konstatierte.

Dürr habe dank des starken Geschäfts mit Lackieranlagen beim Auftragseingang sowie beim Ebit positiv überrascht, pflichtete Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS bei. Auch der Barmittelzufluss sei positiv ausgefallen. Allerdings sehe die Auftragslage bei der Holzverarbeitungstochter Homag und in der Prüf- und Befülltechnik schwach aus.

Zu den Zielen für 2019 merkte Rothenaicher an, diese seien mit Blick auf den geplanten Umsatz von 3,9 bis 4,1 Milliarden Euro sowie die Aufträge schlüssig und entsprächen den Konsensschätzungen. Die angestrebte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern sehe mit 6,5 bis 7 Prozent zwar vorsichtig aus. Doch da das Unternehmen für gewöhnlich sehr konservativ plane, sehe er bei der Profitabilität Luft nach oben. Ähnlich fiel das Urteil eines Händlers aus, der betonte, dass "die meisten Analystenschätzungen am unteren Rand dieser Spanne" lägen.

Dem widersprach allerdings Goldman-Experte O'Brien: Er sieht die Konsensschätzung für diese Kennziffer bei 6,9 Prozent und damit über der Mitte der Unternehmens-Zielspanne. UBS-Analyst Weier störte sich beim "insgesamt ordentlichen" Ausblick hingegen am "recht enttäuschenden" angepeilten Auftragseingang./gl/men/jha/