Basel (awp) - Dufry hat wohl die dunkelste Stunde seiner Geschichte erlebt. Im zweiten Quartal brachen die Umsätze des Duty-Free-Shop-Bertreibers fast vollständig zusammen. Der Fokus liegt auf der schrittweisen Wiedereröffnung der Läden und auf Kosteneinsparungen.

Nachdem der weltweite Flugverkehr infolge der Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen war, brach auch das Geschäft von Dufry zusammen. So sanken die Verkäufe im ersten Halbjahr um 62 Prozent auf 1,59 Milliarden Franken, wie Dufry am Montag mitteilte. Organisch lag das das Minus bei -61 Prozent.

Die Bruttogewinnmarge lag derweil bei 58 Prozent nach 60,2 Prozent im Vorjahr. Restrukturierungen sorgen derweil für hohe Einmaleffekte. Dazu kommen hohe Fixkosten, so dass auf Stufe EBIT ein massiver Verlust von 933 Millionen resultierte, nach einem Gewinn von 123 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich lag das Minus bei 903 Millionen.

Die Erwartungen der Analysten wurden damit teilweise klar verfehlt.

Senkung der Fixkosten um 1 Milliarde Franken

Eine konkrete Guidance für das laufende Jahr gibt das Unternehmen angesichts der laufenden Krise weiterhin nicht ab. Im wichtigen Ferienmonat Juli gingen die Umsätze in den ersten vier Wochen laut den Angaben abermals um 82,3 Prozent zurück.

Derzeit seien weltweit rund 1'000 der 2'400 Shops wieder geöffnet, was einer theoretischen Umsatzkapazität von 60 Prozent entspreche. Bis Ende August sollen rund die Hälfte der Läden mit einer Umsatzkapazität von 70 Prozent wieder eröffnet werden.

Dank der ergriffenen Finanzierungsmassnahmen im ersten Halbjahr sieht sich Dufry allerdings in der Lage, die Durststrecke meistern zu können. So sollen die Fixkosten im Gesamtjahr 2020 gegenüber den Vorjahr um 1 Milliarde Franken gesenkt werden.

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