Zürich (awp) - Ein oder mehrere Mitglieder des Dufry-Verwaltungsrates haben aufgrund eines Margin Calls ein Aktienpaket mit insgesamt rund 2,3 Millionen Titeln veräussert. Dies geht aus mehreren in der Nacht auf Donnerstag bei der SIX Exchange Regulation offen gelegten Management-Transaktionen hervor.

Die fünf publizierten Transaktionen beliefen sich auf einen Gesamtbetrag von über 60 Millionen Franken. Pro Aktie wurde durchschnittlich etwas mehr als 26 Franken gelöst. Ausgeführt wurden die Transaktionen gemäss den Angaben am 12. und 13. März. Daneben gab es auch noch Transaktionen mit Put-Optionen.

Wer die Aktien verkaufen musste, geht aus den Meldungen an die Börsenaufsicht nicht direkt hervor. Es ist lediglich von einem Nicht-Exekutiven Verwaltungsratsmitglied respektive einer solchen nahestehenden juristischen Person die Rede.

Aufgrund der im letzten Geschäftsbericht und im Verzeichnis bedeutender Aktionäre zugänglichen Informationen ist anzunehmen, dass die Transaktionen aus der Gruppe diverser Unternehmen und Investoren stammen, die über einen Aktionärsbindungsvertrag Hauptaktionär von Dufry sind. Aus dem Verwaltungsrat gehören Andrés Holzer Neumann, Julian Diaz Gonzalez sowie Verwaltungsratspräsident Juan Carlos Torres zu dieser Gruppe.

In den auf der Plattform der SIX Exchange Regulation veröffentlichten Transaktionen wird zudem darauf hingewiesen, dass nun keine weiteren Margin-Darlehen mehr offen sind.

Bei Dufry wurden am Donnerstag auf Anfrage keine weiteren Angaben zu den Transaktionen abgegeben.

Die Aktien von Dufry haben in den vergangenen Wochen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus sehr stark an Wert verloren, da das Unternehmen als Betreiber von Zollfreiläden und Flughafenshops besonders stark von den eingeführten Reiserestriktionen und dem Zusammenbruch des Flugverkehrs betroffen ist. Seit Anfang Jahr haben die Dufry-Titel fast 80 Prozent ihres Wertes eingebüsst. Am Mittwochabend notierten sie bei 20,10 Franken.

jr/cf