Zürich (awp) - Dormakaba hat im vergangenen Geschäftsjahr einen etwas tieferen Umsatz ausgewiesen. Die Profitabilität stieg hingegen an, blieb aber etwas unter der eigenen Zielmarke. Im laufenden Jahr sollen Wachstum und Marge erneut zulegen.

"Insgesamt war das Ergebnis mit dem höheren Betriebsergebnis und Nettogewinn zufriedenstellend", sagte Dormakaba-Chef Riet Cadonau am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Zürich. "Besonders drei Faktoren haben aber negativ überrascht."

Dabei nannte Cadonau eine unerwartete Nachfrageschwäche im wichtigen norwegischen Markt. Zweitens sei das OEM-Geschäft der chinesischen Tochter Wah Yuet in den USA im zweiten Halbjahr durch die Handelsbeschränkungen negativ beeinflusst worden. Und drittens habe eine US-Tochter Probleme mit einer Softwareeinführung gehabt. Das habe zu Lieferengpässen geführt und auf Umsatz und Profitabilität durchgeschlagen.

Konkret erzielte das Schliesstechnik-Unternehmen im den dem Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2018/19 einen 0,8 Prozent tieferen Umsatz von 2,82 Milliarden Franken. Der Verkauf von Unternehmenseinheiten und negative Währungseffekte hatten hier einen Einfluss, hiess es. Es wurden grössere Devestitionen getätigt als neue Unternehmen hinzugekauft. Das organische Wachstum betrug 1,3 Prozent und war damit etwas geringer als vom Unternehmen angepeilt.

Auf Profitabilität fokussiert

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA stieg um 3,9 Prozent auf 448,0 Millionen Franken. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 15,9 von 15,2 Prozent im Vorjahr. "Wir haben uns auf nachhaltiges profitables Wachstum fokussiert und werden dies auch weiter tun", sagte Cadonau.

Der Reingewinn wuchs um 5,8 Prozent auf 252,5 Millionen. Zum stärkeren Plus beim Reingewinn haben neben dem Betriebsgewinn auch ein höheres Finanzergebnis und eine tiefere Steuerquote beigetragen, ergänzte Finanzchef Bernd Brinker.

Die Aktionäre können sich über eine höhere Dividende freuen: Die Auszahlung wird um einen auf 16 Franken je Anteilsschein angehoben.

Bei den Segmenten verbuchte einzig die Schliesstechnik Amerika (Access Solutions AMER) einen Umsatzrückgang (organisch -1,8%), konnte aber die Profitabilität steigern. In der Region DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) wurde ein Wachstum von 2,8 Prozent erzielt, in EMEA von 1,9 Prozent. Am stärksten war das Wachstum in Asien-Pazifik mit 3,7 Prozent. Mit Schlüsseldiensten und Trennwänden (Key & Wall Solutions) setzte Dormakaba 2,2 Prozent mehr um.

Erneut organisches Wachstum erwartet

Cadonau will die digitale Transformation bei Dormakaba nun vorantreiben, um Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Dazu werde das Unternehmen auch weiterhin "erheblich" in neue Produkte und in die IT investieren.

Für das laufende neue Geschäftsjahr ist das Management vorsichtig optimistisch. Trotz des volatilen makroökonomischen und geopolitischen Umfelds werde eine EBITDA-Marge und ein organisches Umsatzwachstum über dem Vorjahresniveau angestrebt, wie es weiter hiess.

Vom Mittelfristziel einer EBITDA-Marge von 18 Prozent will sich Cadonau derweil noch nicht verabschieden. "Die Unsicherheiten haben zu-, und die Visibilität hat abgenommen." Mit ein wenig Rückenwind sei das Ziel bis zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 aber immer noch zu erreichen. "Wenn wir aber einen Konjunktureinbruch sehen, sicher nicht," sagte Cadonau.

Mit den Zahlen hat das Unternehmen die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen leicht verfehlt. Die Aktien verloren entsprechend am Donnerstag in einem kaum veränderten Gesamtmarkt 2,5 Prozent auf 667,50 Franken.

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