Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 2,7 Prozent auf 47,59 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 47,09 Dollar 2,3 Prozent weniger. Das liege vor allem am wieder erstarkten Dollar, schrieben die Analysten der Commerzbank. Für internationale Anleger werden dadurch die in Dollar gehandelten Rohstoffe teurer.

Die US-Währung profitierte vor allem von der Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA schon im Juni. Laut dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der April-Sitzung hielten die meisten US-Notenbanker eine Straffung für angebracht, sollte die Konjunktur weiter anziehen.

"Zudem machen Vorhersagen von Regenfällen in der kanadischen Ölprovinz Alberta Hoffnungen, dass die verheerenden Waldbrände dort unter Kontrolle gebracht werden können", stellten die Commerzbank-Analysten fest. Die Behörden in Kanada erwarten, dass die Winde bei höherer Luftfeuchtigkeit nachlassen und in den nächsten Tagen sogar Regen möglich ist. Erst in dieser Woche mussten dort 8000 Ölarbeiter in Sicherheit gebracht werden.

Zuletzt hatten die Produktionsausfälle in Kanada Spekulationen genährt, wonach das Überangebot an Öl bald aufgezehrt sein könnte. Dies hatte Brent am Dienstag bis auf ein 6-1/2-Monats-Hoch von 49,75 Dollar getrieben. Doch der überraschende Aufbau der Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche drängte diese Erwartungen wieder in den Hintergrund. Zudem machten wohl auch einige Anleger Kasse.