BERLIN (dpa-AFX) - So viele Menschen wie nie zuvor haben einer Studie zufolge vergangenes Jahr in Kitas und in der Kindertagespflege gearbeitet. Fast 770 000 Fachkräfte waren demnach 2018 in der frühkindlichen Bildung tätig - das entspricht einem Zuwachs von rund 24 Prozent, seitdem der Rechtsanspruch auf Betreuung für unter Dreijährige im Jahr 2013 eingeführt worden ist. Die Zahl der Fachkräfte pro Kind ist im selben Zeitraum allerdings nur in den Kitas leicht gestiegen, wie aus einem am Dienstag in Berlin vorgestellten Fachkräftebarometer hervorgeht. Es basiert auf amtlichen Statistiken und wird unter anderem vom Bundesbildungsministerium und dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) herausgegeben.

Es handle sich um eine "gigantische Entwicklung", sagte Studienleiter Thomas Rauschenbach vom DJI. Die Kinderbetreuung sei auf dem Arbeitsmarkt von immer größerer Bedeutung. Der starke Zuwachs an Beschäftigten beschränke sich jedoch auf die Kitas. In der Kindertagespflege bleibe die Zahl der Fachkräfte nahezu konstant, während die Zahl der dort betreuten Kinder "dramatisch zugenommen" habe.

In der Kindertagespflege kamen 2018 knapp vier Kinder auf eine Betreuungsperson - im Jahr 2006 waren es noch zwei Kinder pro Fachkraft, im Jahr 2012 gut drei Kinder. In den Kitas hingegen hat sich der Personalschlüssel in den vergangenen Jahren leicht verbessert: Bei den unter Dreijährigen kamen 2017 durchschnittlich vier Kinder auf einen Betreuer (2012: 4,5), bei den Drei- bis Sechseinhalbjährigen waren es 8,5 Kinder (2012: 9,1).

"Man muss sagen, dass die Personalschlüssel immer noch weit von dem entfernt sind, was die Wissenschaft eigentlich als sinnvolle Personalschlüssel definiert hat", sagte Björn Köhler von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) der Deutschen Presse-Agentur./jki/DP/stw