LONDON (awp international) - Dialog Semiconductor wird mit Blick auf seine mittelfristigen Wachstumspläne optimistischer. Dank einer hohen Nachfrage, eines verbesserten Produktmixes und Sparmassnahmen hat der Konzern am Montagabend seine Ziele für die Profitabilität erhöht. Diese Aussagen veröffentlicht Dialog nur wenige Tage nach den Zahlen zum dritten Quartal.

An der Börse kommt der Optimismus von Dialog gut an. Die Aktie legt am Dienstag im frühen Handel auf Xetra um über 6 Prozent zu. Das Analysehaus RBC lobte die durchweg aufgestockten Ziele des Chipentwicklers. Die Perspektiven für das Unternehmen seien sehr stabil, sagte ein Händler. Der Konzern habe sich erfolgreich von seinem wichtigen Kunden Apple abgekoppelt.

Der Chipentwickler rechnet jetzt langfristig mit einer operativen Marge zwischen 20 und 25 Prozent, wie das im MDax notierte Unternehmen am Montagabend in London mitteilte. Bislang hatte der Konzern mit einer operativen Marge zwischen 18 und 23 Prozent in Aussicht gestellt. Bei der Bruttomarge liegt die Bandbreite jetzt mit einem Wert zwischen 50 und 53 (bisher: 47 bis 48) Prozent. Beim Umsatz geht Dialog Semiconductor weiter von einem Anstieg von rund 15 Prozent aus. Das Unternehmen will zudem etwas mehr für Forschung und Entwicklung ausgeben als bislang angekündigt.

Vergangenen Mittwoch hatte Dialog endgültige Zahlen zum dritten Quartal berichtet. Im dritten Jahresviertel profitierte der Chipentwickler von einem weiter anziehenden Geschäft und steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent auf 409 Millionen US-Dollar. Damit lagen die Erlöse über den Erwartungen der Analysten. Zwischen Juli und September verzeichnete der Zulieferer für Smartphonehersteller eine bereinigte Bruttomarge von 49,5 Prozent und lag damit um 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Der bereinigte operative Gewinn stieg um ein Viertel auf rund 104 Millionen Dollar.

Konzernchef Jalal Bagherli betonte am vergangenen Mittwoch im Sender Bloomberg TV, dass die Beziehung zu Apple weiterhin "äusserst stark" und er mit der Verbindung sehr zufrieden sei. Der Chipentwickler hatte Anfang April sein Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips in weiten Teilen an Apple verkauft. Das Unternehmen will sich von dem iPhone-Hersteller unabhängiger machen, von dem im vergangenen Jahr knapp drei Viertel seiner Erlöse stammten. Im laufenden vierten Quartal rechnet das britisch-deutsche Unternehmen mit Umsätzen von 350 bis 390 Millionen Dollar./stk/zb/jha/