(neu: ausführlicher, aktueller Kurs, Kommentar der Analystin)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Deutz sind am Montag nach einer gekappten Gewinnprognose mächtig unter Druck geraten. Am Vormittag brachen die im SDax gelisteten Papiere um 16 Prozent ein. Sie wurden mit 4,64 Euro plötzlich wieder deutlich unter 5 Euro gehandelt. Nach einem deftigen Kursrutsch im Juli hatten sie sich von dieser Marke in den vergangenen Wochen nur mühsam erholt. Seit dem Sommerhoch bei 9 Euro haben sie sich nun aus Sorge vor einer mauen Geschäftsentwicklung in etwa halbiert.

Die Sorgen wurden nun weiter angefacht von der Gewinnwarnung. Der Motorenhersteller hat wegen der Pleite eines wichtigen Zulieferers sein Profitabilitätsziel für 2019 gekappt. Statt mindestens 5 Prozent werde die operative Marge voraussichtlich nur zwischen 4 und 5 Prozent liegen, hatte Deutz am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt. Passend zum Kursrutsch schätzen die Experten von Kepler Cheuvreux, dass die Marktschätzungen für den operativen Gewinn (Ebit) daraufhin um 15 Prozent sinken könnten.

Analystin Yasmin Steilen von der Commerzbank befürchtete am Morgen bereits, dass die Gewinnwarnung nach dem in den vergangenen Monaten schon deutlich gesunkenen Aktienkurs nichts Gutes verheißt. Sie sorgt sich bei Deutz um die Auftragseingänge im zweiten Halbjahr und hegt Zweifel an der Strategie des Motorenbauers in China. Eine Kursschwäche sei daher keine Kaufgelegenheit, kommentierte die Expertin.

Keine Entlastung war es so für die Papiere, dass Analyst Frederik Bitter von der Privatbank Hauck & Aufhäuser in der Gewinnwarnung eine negative Überraschung aber keine Katastrophe sah. Die neuen Ziele schränkten seine Kaufempfehlung für die Papiere nicht ein, die sich am längerfristigen Wachstum orientiere./tih/ag/fba