Vonovia werde immer wieder auf eine etwaige Übernahme der Deutsche Wohnen angesprochen, erklärte das Bochumer Unternehmen am Donnerstag und reagierte damit auf einen Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. "Eine derartige Transaktion in Berlin wäre aber überhaupt nur realistisch, wenn fundamentale Fragen geklärt wären und sie von einem entsprechenden Willen der Berliner Politik getragen würde", hieß es in der Stellungnahme. Doch dort habe derzeit die Bewältigung der Coronakrise Vorrang. Das gelte auch für Vonovia.

Bloomberg hatte am Mittwochabend berichtet, Vonovia erwäge einen neuen Versuch, den größten Konkurrenten auf dem deutschen Wohnungsmarkt zu übernehmen. Der Konzern prüfe mit Beratern die Machbarkeit einer solchen Transaktion, wolle für einen solchen Schritt aber die Unterstützung des Deutsche-Wohnen-Vorstands und des Berliner Senats. Bevor sich die Coronavirus-Pandemie nicht entspannt habe, werde aber wohl nichts passieren, hieß es in dem Bericht. In der Bundeshauptstadt gilt ein Mietendeckel, der Investitionen in die Wohnungen für Eigentümer unattraktiv macht.

Einen ersten Versuch zur Übernahme hatte Vonovia vor vier Jahren aufgegeben, nachdem sich der Vorstand und die Aktionäre von Deutsche Wohnen dagegen gewehrt hatten. Deutsche Wohnen ist an der Börse inzwischen knapp 13 Milliarden Euro wert und gilt als aussichtsreicher Kandidat für einen Einzug in den Leitindex Dax.