Sollten die Pläne Gesetz werden, müsste der Wohnungskonzern seine Mieten in der Hauptstadt um neun Prozent senken und zudem auf geplante Mieterhöhungen verzichten, erklärte Deutsche Wohnen am Mittwoch in einer Präsentation zur Zwischenbilanz. Der mit 110.000 Wohnungen größte private Vermieter in der Hautpstadt stellte wegen des Mietendeckels angekündigte Sanierungsmaßnahmen sowie Neubauinvestitionen in Höhe von knapp einer Milliarde Euro auf den Prüfstand.

Doch noch läuft das Geschäft rund. In den ersten neun Monaten steigerte Deutsche Wohnen dank höherer Mieten und eines anhaltend niedrigen Leerstands den operativen Gewinn (FFO I) um knapp 13 Prozent auf 416 Millionen Euro. Die Prognose eines FFO I von rund 535 Millionen Euro für 2019 bekräftigte der Konzern. Auch die Anleger sollen von dem Gewinnanstieg profitieren: Der Konzern kündigte einen 750 Millionen Euro schweren Aktienrückkauf an. Die zuletzt gebeutelten Papiere legten daraufhin im vorbörslichen Handel um zwei Prozent zu.

Der rot-rot-grüne Berliner Senat will die stark steigenden Wohnungskosten in der Hauptstadt begrenzen. Nach dem im August vorgelegten Entwurf sollen die Mieten für fünf Jahre eingefroren werden. Deutsche Wohnen erwartet, dass das Gesetz im ersten Quartal 2020 rückwirkend zum Juni 2019 inkraft tritt. Die Immobilienwirtschaft hofft darauf, dass das Bundesverfassungsgericht die Pläne stoppt.