FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Deutsche Wohnen und Ado Properties haben sich am Donnerstag von ihrem jüngsten Kursrutsch im Zusammengang mit der Enteignungsdebatte in Berlin erholt. Deutsche Wohnen kletterten als Spitzenreiter im MDax um 1,75 Prozent und Ado mischten sich im SDax mit 1 Prozent Plus unter die größten Gewinner.

Analyst Markus Scheufler von der Deutschen Bank betonte am Donnerstag in einer Studie, der Markt mache sich zu viele Gedanken über die Berliner Debatte um eine Enteignung von Immobilienunternehmen. Eher rechnet der Experte damit, dass die Stadt Berlin Immobilien kaufen und in Sozialwohnungen umwandeln werde. Deutsche Wohnen und womöglich auch Ado Properties nannte er explizit als mögliche Verkäufer, die dann vielleicht sogar von potenziell steigenden Vermögenswerten profitieren könnten.

Die Aktien der Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen sind laut der Studie momentan günstig bewertet, seit Ende März hatten sie zwischenzeitlich fast 15 Prozent an Wert verloren. Scheufler sprach den ehemals mit "Hold" eingeschätzten Papieren vor diesem Hintergrund nun eine Kaufempfehlung aus und erhöhte das Kursziel von 46,50 auf 49,00 Euro.

Auch der Ausblick auf den Mitte Mai neu erscheinenden Mietspiegel für Berlin treibt dem Experten keine Sorgenfalten auf die Stirn. Zwar erwarte Scheufler einen Wert deutlich unter dem historischen Wachstumshoch von vor zwei Jahren. Allerdings werde das nur die Debatte befeuern, ob der Mietspiegel überhaupt ein zuverlässiger Indikator sei. Jüngst habe Deutsche Wohnen ein Gerichtsverfahren gegen einen Mieter gewonnen, in dem sich der Richter gegen einen Mietpreisvergleich auf Basis des Mietspiegels entschieden habe./niw/tih/mis