FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Im Kampf gegen steigende Mieten in deutschen Großstädten schöpfen Kommunen nach Ansicht der Immobilienwirtschaft nicht alle Mittel aus. Bauen sei in den vergangenen Jahren stetig teurer geworden, kritisierte Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA). "Die politischen Auflagen haben sich erhöht, die Grundstückspreise sind ebenfalls auf einem Allzeithoch, und Kosten für Baustoffe und Gewerke steigen konstant."

Dabei gebe es viele Instrumente wie digitale Planungen, Konzeptvergaben für Grundstücke jenseits von Höchstpreisverfahren oder serielles länderübergreifendes Bauen. "Diese Angebote werden aber von zu wenigen Kommunen genutzt", monierte Mattner. Der ZIA kritisiert etwa den Bestand verschiedener Landesbauordnungen in Deutschland. Einmal genehmigte Bautypen sollten besser in allen Bundesländern anwendbar sein, um schnell in Serie bauen zu können.

Der Verband, der mehr als 25 Verbände der Immobilienbranche vertritt, verweist auf eine eigene Umfrage unter 5000 Befragten. Demnach sehen mehr als 80 Prozent der Bundesbürger steigende Bau- und Grundstückskosten als wesentlichen Grund für die Mietpreisanstiege in Metropolen. Nur das allgemein geringe Wohnangebot werde noch stärker für das immer teurere Wohnen in Großstädten verantwortlich gemacht (86,9 Prozent), heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt./als/DP/zb