Der zweitgrößte deutsche Wohnungskonzern erwarb 30 Pflegeeinrichtungen mit rund 4.700 Pflegeplätzen, wie Deutsche Wohnen am Dienstag mitteilte. Der Kaufpreis liege bei rund 680 Millionen Euro. "Mit über 12.000 Pflegeplätzen werden wir als einer der größten Eigentümer von Pflegeimmobilien in Deutschland von den positiven Makrotrends im Pflegemarkt stark profitieren", sagte Konzernchef Michael Zahn. Mittelfristig soll der Bereich 15 Prozent zum Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) beitragen - rund doppelt soviel wie zuletzt. Dazu schaue sich der Konzern auch nach weiteren Übernahmen um, sagte Finanzchef Philip Grosse in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Auch im Wohnungsbereich ist der Konzern weiter auf der Suche nach Zukäufen, findet wegen des harten Wettbewerbs aber kaum große Wohnungsportfolien. Eine Expansion ins Ausland sei dennoch kein Thema für den Wohnungskonzern, sagte der für das Immobilienportfolio zuständige Vorstand Lars Wittan. Der Branchenprimus Vonovia setzte dagegen jüngst mit der Übernahme des schwedischen Wohnungsunternehmens Victoria Park seine Einkaufstour im Ausland fort.

Die Deutsche Wohnen besitzt rund 164.000 Wohnungen und Gewerbeimmobilien. Knapp drei Viertel der Wohnungen befinden sich in Berlin. Damit profitiert der Konzern von den steigenden Mieten in der Hauptstadt. Im ersten Halbjahr kletterte das Ergebnis aus dem operativen Geschäft (FFO I) um 13 Prozent auf 248,5 Millionen Euro. Für 2018 rechnet die Deutsche Wohnen weiterhin mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses auf rund 470 Millionen Euro von 432 Millionen im Vorjahr. Der Konzern sei auf einem guten Weg, die Ziele zu erreichen, sagte Grosse. Zum Ende des dritten Quartals werde man sich Gedanken über eine mögliche Anhebung der Prognosen machen.