Eine entsprechende Vereinbarung gaben Vodafone und Telefonica Deutschland am Dienstag bekannt. Sie hängt allerdings davon ab, dass die Übernahme der Tochter des US-Medienkonzerns Liberty Global durch Vodafone auch zustande kommt. Um künftig der Deutschen Telekom besser Paroli bieten zu können, will Vodafone für 18,4 Milliarden Euro das Kabelgeschäft von Liberty Global in Deutschland und Osteuropa kaufen. Die Öffnung des Kabelnetzes für den O2-Anbieter Telefonica soll nun die EU-Kartellwächter überzeugen.

Das Großhandels-Abkommen ermöglicht es Telefonica Deutschland, über die Kabelnetze von Vodafone und Unitymedia künftig bis zu 24 Millionen Kabelhaushalte außer mit Festnetz auch mit schnellem Internet und TV-Diensten über das Internet versorgen zu können. Zwar liegt Telefonica Deutschland dem Telekommunikationsverband VATM zufolge beim Mobilfunk mit einem Marktanteil von knapp einem Viertel hierzulande auf Platz zwei hinter Marktführer Telekom und noch vor Vodafone. Bei Festnetz-Breitbandanschlüssen kommt der Anbieter dagegen bislang nur auf einen Anteil von unter sechs Prozent. Der Großhandelsvertrag mit Telefonica Deutschland werde den Wettbewerb in Deutschland nun weiter stärken, betonte Vodafone-Chef Nick Read.

Die Wettbewerbsaufseher der EU nehmen die bereits vor einem Jahr angekündigte Unitymedia-Übernahme durch Vodafone noch unter die Lupe und will ihre Entscheidung bis zum 9. Juli fällen. Sowohl die Deutsche Telekom als auch Telefonica hatten Bedenken gegen die Milliardenübernahme geäußert. Vodafone will den Deal bis Mitte des Jahres über die Bühne bringen.