BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat die Bundesregierung zu mehr Tempo beim Ausbau des schnellen Mobilfunks aufgefordert. "Wir müssen hier schnell vorankommen, sonst droht der Investitionsstandort Deutschland aus Sicht der Unternehmen im internationalen Vergleich zurückzufallen", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur.

Die Unternehmen seien auf ein flächendeckendes schnelles Internet angewiesen. "Das gilt für nahezu alle Branchen und es gilt für Stadt und Land gleichermaßen. Der Ausbau der Glasfaser- und 5G-Infrastruktur gehört daher zu den zentralen wirtschaftspolitischen Aufgaben in Deutschland", sagte Schweitzer.

Gerade in der Industrie seien Maschinen- und Anlageninvestitionen stark auf die Automatisierung und Digitalisierung der industriellen Produktion fokussiert. Nicht zu unterschätzen sei dabei der Bedarf im ländlichen Raum.

In vielen Regionen könnten Unternehmen digitale Lösungen besser nutzen oder weiterentwickeln, wenn die erforderlichen Glasfaseranschlüsse und Mobilfunknetze zur Verfügung stünden, so der DIHK-Präsident. "Diese Lücken müssen so schnell wie möglich geschlossen werden. Sie sind ein Innovationshemmnis allerersten Ranges für die Betriebe an den betroffenen Orten - und im Ergebnis eine Wachstumsbremse für unser Land."

Das Bundeskabinett hat Eckpunkte für eine Mobilfunkstrategie beschlossen. Mitte November soll bei einer "Digitalklausur" eine umfassende Strategie erarbeitet werden. Ziel der Bundesregierung ist es, dass Deutschland beim Mobilfunk eine "internationale Spitzenposition" auf Basis einer flächendeckenden 4G-Versorgung erreicht. Dafür sollen unter anderem Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Zudem soll eine staatliche Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft gegründet werden, um den Ausbau zu unterstützen und wenn nötig selbst Aufträge zu vergeben./hoe/DP/zb