So will sich Konkurrent QLink Wireless mit Finanzinvestoren für ein mögliches Angebot von bis zu drei Milliarden Dollar für die Sprint-Tochter zusammentun, wie QLink-Chef Issa Asad Reuters sagte. Der konkrete Preis hänge etwa von der Kündigungsquote und der Ausgestaltung der Kundenverträge ab. Der Chef der Prepaid-Anbieters FreedomPop, Stephen Stokols, sagte, er berate eine Private-Equity-Gruppe bei einer möglichen Offerte für Boost. Den Namen wollte er nicht nennen. Auch der Gründer von Boost Mobile, Peter Adderton, signalisierte ein Kauf-Interesse. Er hatte das Unternehmen 2004 an Nextel verkauft, die dann von Sprint übernommen wurden.

Sprint hat die Zahl der Boost-Kunden bisher nicht veröffentlicht, Experten gehen von sieben bis acht Millionen Nutzern aus. Die Analysten des Beratungshauses Cowen schätzen das Transaktionsvolumen auf bis zu 4,5 Milliarden Dollar, wenn der Deal auch Mobilfunkfrequenzen umfasse.

Der Verkaufsprozess wird allerdings erst beginnen, wenn das US-Justizministerium die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US und Sprint genehmigt hat. Nachdem die beiden Partner Zugeständnisse wie den Verkauf von Boost gemacht hatten, genehmigte die US-Wettbewerbsbehörde FTC die Fusion. Das US-Justizministerium sieht den Zusammenschluss Insidern zufolge skeptischer. Durch die Fusion der Nummer drei und der Nummer vier auf dem US-Mobilfunkmarkt befürchten Verbraucherschützer steigende Preise.