LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Telekom will bei der geplanten Übernahme des US-Mobilfunkkonzerns Sprint einem Bericht zufolge wie bereits erwartet den Preis drücken. Da sich die Telekom-Tochter T-Mobile US deutlich besser als der Fusionspartner entwickelt habe, wolle der Bonner Konzern die Konditionen für den bereits 2018 angekündigten Deal nachverhandeln, berichtet die "Financial Times" ("FT") unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen im Unternehmen. Ein Sprecher der Deutschen Telekom wollte den Bericht der "FT" nicht kommentieren.

Beobachter hatten einen solchen Schritt bereits vermutet. Während T-Mobile US seit der Ankündigung des Zusammenschlusses weiter kräftig wuchs und mittlerweile stattliche Gewinne macht, steckte Sprint zuletzt wieder in den roten Zahlen. Die ursprüngliche Fusionsvereinbarung zwischen den Partnern lief im November aus und wurde angesichts der hohen Ungewissheit um den Deal bislang nicht erneuert. Ursprünglich war auch mit deutlich weniger Zeit bis zu einem Abschluss gerechnet worden, das Vorhaben wurde bereits im April 2018 angekündigt.

Die Transaktion zieht sich unter anderem wegen möglicher kartellrechtlicher Bedenken in die Länge. Erst Anfang dieser Woche hatte sich die Telekom in dieser Frage in einem wichtigen US-Kartellrechtsprozess durchgesetzt. Allerdings steht auch noch die Genehmigung einer regionalen Aufsichtsbehörde in Kalifornien aus, zudem müssen die erhaltenen Genehmigungen noch vom US-Justizministerium geprüft werden./men/eas/stk