Bonn (awp/dpa) - Auch Kunden der Deutschen Telekom können nun mit der neuen superschnellen Mobilfunktechnik 5G surfen. Man funke ab sofort mit 129 Antennen in Berlin, München, Köln, Bonn und Darmstadt in Bandbreiten von 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) und mehr, teilte die Deutsche Telekom am Donnerstag in Berlin mit.

Insgesamt hat der Ex-Staatsmonopolist rund 30'000 Antennenstandorte in Deutschland - der Anteil von 5G ist also noch gering, er soll aber deutlich steigen. Bis Jahresende sollen es 300 Antennen sein, die auch in Hamburg und Leipzig stehen. Auf der Webseite www.telekom.de/netzausbau können Kunden sehen, in welchen Strassen ihrer Städte sie 5G empfangen können. Am besten sieht es in Berlin-Mitte aus, wo 66 Antennen in dem neuen Standard funken.

Konkurrent Vodafone hat erste Funkstationen in dem ultraschnellen Übertragungsstandard bereits im Juli geöffnet, inzwischen kommt die Firma nach eigenen Angaben auf mehr als 150 5G-Antennen, die sich auf 52 Standorte verteilen. Telefónica, der dritte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber, ist hingegen noch nicht so weit.

5G ist vor allem für die Industrie wichtig, Privatkunden brauchen zur Nutzung ein neues, 5G-kompatibles Handy. Erste 5G-Modelle haben Samsung und Huawei auf den Markt gebracht.

Deutschland hinkt Schweiz hinterher

Damit hinkt Deutschland der Schweiz hinterher: Anfang April hatte Sunrise ihr 5G-Netz in Betrieb genommen. Zwei Wochen später folgte die Swisscom. Vergangene Woche teilte Sunrise mit, dass mittlerweile über 260 Städte und Orte mit der fünften Mobilfunkgeneration versorgt würden. Damit sei das 5G-Netz von Sunrise das grösste der Schweiz.

Zum Vergleich: Die Swisscom hat rund 110 Gemeinden mit 5G erschlossen, wie Konzernchef Urs Schaeppi vor drei Wochen gesagt hatte. Salt hat sich über den Start von 5G bisher nicht in die Karten blicken lassen.

jb/uh