FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf die gerichtliche Erlaubnis für die Fusion der Telekomtochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint hat den Aktien der Bonner am Dienstag Rückenwind geliefert. Die Papiere legten an der Dax-Spitze um mehr als vier Prozent auf 15,51 Euro zu.

Für die Aktien von T-Mobile zeichneten sich im vorbörslichen US-Handel Auftaktgewinne von fast neun Prozent ab, Sprint-Aktien schossen gar um mehr als 60 Prozent nach oben. So hatte die große Ungewissheit um den Zusammenschluss zuvor vor allem die Papiere des kleineren und hoch verschuldeten Fusionspartners Sprint stark belastet. Wegen kartellrechtlicher Bedenken hatten einige Bundesstaaten geklagt.

Nun aber dürfte der geplante Zusammenschluss der beiden Unternehmen laut Medienberichten in dem wichtigen US-Kartellrechtsprozess bestehen. Richter Victor Marrero dürfte dem mehr als 26 Milliarden Dollar (24 Mrd Euro) schweren Mega-Deal zustimmen, schrieben zunächst das "Wall Street Journal" und später auch der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Lange warten müssen die Anleger auf die Entscheidung offenbar nicht: Laut der Telekom informierte das Gericht die Parteien, dass Richter Marrero noch am Dienstag eine Entscheidung veröffentlichen wolle. "Wir bleiben weiter zuversichtlich, dass der Richter zugunsten der Transaktion entscheiden wird", betonte das Unternehmen.

Nach einem Zusammenschluss der beiden Mobilfunkkonzerne dürfte sich T-Mobile weiter gut entwickeln, glaubt Analyst Peter Supino von Bernstein Research. Allerdings dürfte die Integration von Sprint mit hohen Anlaufkosten verbunden sein.

Positiv kommen bei den Investoren laut Einschätzung eines Händlers die Aussichten für die Preise auf dem US-Mobilfunkmarkt an. So dürfte der Konkurrenzkampf und damit auch der Preisdruck bei drei Anbietern weniger ausgeprägt sein als bei vier Anbietern. Die Papiere der beiden anderen großen US-Mobilfunker Verizon und AT&T stiegen denn auch im vorbörslichen US-Handel jeweils um mehr als ein Prozent./mis/nas/fba